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Trainingslager Huttwil 2025

Trainingslager 2025

Ein Bericht der Lagerorganisatorin Celina Gugger

Wunderbar – das ist mein Fazit als Lagerorganisatorin nach dem Trainingslager 2025. Wunderbares Wetter, wunderbare Athlet*innen, ein wunderbares Leiterteam, wunderbares Essen, wunderbare Trainingsstunden – alles war echt wunderbar.

Bereits zum vierten mal organisierte ich heuer das Nachwuchstrainingslager unseres Vereins. Damit habe ich mehr Trainingslager selber organisiert, als ich selbst als Athletin je besuchen konnte. Nach der Coronapause in den Jahren 2020 und 2021 durfte ich den Lead der Lagerorganisation übernehmen und langsam bin ich ziemlich in Übung. Alles beginnt jeweils schon ein Jahr im Voraus mit der Reservation der Trainingsanlage und der Unterkunft. Die Vorarbeiten starten dann im November mit dem Erstellen und Versenden der Ausschreibung. Ab Februar laufen die Organisationsarbeiten auf Hochtouren. Sponsoringbeiträge beantragen, T-Shirts designen und bestellen, Teilnehmendenlisten schreiben, Lagerordnung anpassen, Lagerinformationen zusammenstellen und so weiter. Viel Zeit beansprucht das Koordinieren des Zeitplans, was mit zunehmender Flexibilisierung der Trainingspläne der älteren Athlet*innen immer komplexer wird. Fünf Trainings laufen parallel, keines darf auf der gleichen Anlage oder mit der gleichen Person als Leiter*in stattfinden. Dann sollte eine Gruppe nicht unbedingt zwei Sprünge oder Sprints nacheinander haben, einige Anlagen und Disziplinen sind parallel nicht praktisch zu absolvieren – und, und, und… bis zum schön farbigen Zeitplan, der allen passt, vergehen ein paar Stunden. Dann brauchts noch einen Anhänger, einen Mietbus, eine Materialliste, die Anmeldung der Zimmerbelegung beim Campus, die Naturalspendenliste mit Mailversand, Rahmenprogramm, Wettkampforganisation und wahrscheinlich noch ein paar Dinge mehr, die ich jetzt schon wieder vergessen habe 😊. Kurz vor dem Lager entstehen dann jeweils noch die Trainingspläne für meine eigenen Trainingssequenzen.

Viel zu tun, aber schlussendlich, am Sonntagmorgen um 08.45 Uhr, wenn sich alle auf dem Badiparkplatz zur Anreise besammeln, dann hat sich die Mühe schon gelohnt.

32 Nachwuchsathlet*innen haben sich zum diesjährigen Trainingslager angemeldet und versammelten sich also am 06. April mit viel Gepäck und Vorfreude auf vier tolle Trainingstage zur Anreise nach Huttwil. 8 Leitende und 4 Küchenfrauen begleiteten die Truppe ins Lager. Nach der kurzen Fahrt stand wie immer zuerst das Beziehen der Zimmer und montieren der Bettwäsche an – je nach Alter und Erfahrung von zu Hause schon eine erste Herausforderung. Danach wartete Jan mit einem neuen Einstiegsprogramm. Auf der ganzen Trainingsanlage waren Posten mit kurzen Denk- oder Sportaufgaben versteckt, welche in altersdurchmischten Gruppen in möglichst kurzer Zeit absolviert werden mussten. Das war ein tolles Warm Up und Kennenlernen der Anlage und voneinander. Kurz darauf tischte das Küchenteam auch schon das erste Zmittag auf – Kartoffelsuppe mit Gemüsestängeli und Brot. Nach diesem leckeren Mittagessen stand der erste Disziplinenblock an. Wie immer in den letzten Jahren drehte sich dabei alles um die Sprintstaffel. Es wurde fleissig abgefüsselt, angelaufen, Stab übergeben und übernommen. Mit zeitweise starkem Wind gar nicht so einfach. Zum Schluss gab es drei volle Durchläufe von sechs Staffeln aller Alterskategorien. Ziel war es, den 400m Sprint Vereinsrekord in der Zeit von 55.29 Sekunden von Jonas Aeschlimann zu unterbieten – Ansporn genug für schnelle Sprints und Stabübergaben auf der Bahn. Nach diesem ersten Disziplinentraining standen noch Kondition, Kraft, Koordinaiton, Stabi, Auslaufen, Beweglichkeit und Dehnen auf dem Programm. Bei strahlendem Sonnenschein gingen die Trainingseinheiten an diesem Sonntag zu Ende. Es blieb Zeit für Freizeit mit mehr oder weniger sportlicher Betätigung, Duschen, Ankommen und Austauschen, bevor schon das Abendessen mit feinen Älplermagronen bereitstand. Als Abendprogramm hatte sich Nicole wieder einmal ein paar lustige, laute und spassige Spiele und Aufgaben ausgedacht. Dabei kamen neben Duschtüchern und Hallenschuhen unter anderem auch alte Babyfotos zum Einsatz. Gegen neun Uhr für die Kleineren und gegen zehn Uhr für die Grösseren hiess es zum ersten Mal Nachtruhe. Genau wie man erwarten kann, sind davon nicht immer alle gleich begeistert 😉 und folgsam. Aber irgendwann kehrte in allen Zimmern im Gebäude der Sporthalle Campus Perspektiven Ruhe ein.

Schliesslich hiess es am nächsten Morgen um 07.00 Uhr aufstehen. Die Leiter stürmten mit Musik die Zimmer und blickten in einige verschlafene Gesichter. Doch eine Viertelstunde später standen alle mit einem Traubenzucker im Magen und ein paar Schichten Kleidern an draussen in der Kälte. Das erste Footing stand an. Den Begriff «Footing» habe ich vor drei Jahren einfach von einem früheren Zeitplan übernommen. Eine Googlesuche des Begriffs ergibt «Dauerlaufgeschwindigkeit, bei der die Pulsfrequenz ständig bei 130 bpm liegt». Ob das zutrifft, kann ich jetzt nicht unterschreiben. Jedenfalls nutzen wir das «Footing» als «Wach werden, Müdigkeit abschütteln, bewegen und frische Luft schnappen». Manchmal tatsächlich mit Dauerlauf, manchmal mit Spielen, Dehnen und Aktivieren. Erst danach wartet ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Um neun Uhr startet das sportliche Tagesprogramm. Als erstes immer mit einem Warm Up, an diesem Montag mit Jan. Danach standen für U10 Ballweitwurf, für U12 Speerwurf, für die U14-Gruppe Mehrkampf Sprint und für die anderen U14-U18 Gruppen Langstreckenlauf und Kugelstossen auf dem Programm. Nach dem Znüni gab es dann Wechsel zum 1000m Lauf, zum Kugelstossen und zum Speerwurf für die verschiedenen Gruppen. Die Gruppe Langstreckenlauf war den ganzen Morgen auswärts unterwegs. Pascal lotste die Läufer*innen vom Riedbad auf die Lushütte und wieder zurück. Dabei hätte es einem schon ab der holprigen Busfahrt über die Fritzenfluh schlecht werden können… Scheinbar war es aber niemandem flau im Magen, zum Mittagessen sassen alle wieder hungrig an den Tischen. Es wartete ein neues Menü auf dem Plan, American-Hotdogs. Dabei hiess es ordentlich zulangen, denn durch ein Missverständnis bei der Bestellung erhielt das Küchenteam von der Prodega doppelt so viele Wienerli wie ursprünglich bestellt. So hatten einige zum Start der Nachmittagstrainings sicher einen gut gefüllten Magen. Es standen noch einmal Speerwurf, Kugelstossen und Sprint und zusätzlich noch Hürdensprint und Hochsprung auf dem Trainingsplan. Vor allem die U16/U18er absolvierten ein besonders hartes Sprinttrainings mit ein paar Hügelläufen 😉 – ganz nach dem Motto «was in Huttwil passiert, bleibt in Huttwil». Nach den Disziplinentrainings gab es wieder zwei Blocks zu Kraft und Auslaufen. Nicht vorbei war der Trainingstag anschliessend für einige Leiter, die verabschiedeten sich noch für eine Laufrunde. Die Leiterinnen nahmen es etwas gemütlicher und wagten einen Abstecher in der Brocki in Huttwil. Dazu muss ich vielleicht anmerken, dass nie alle Leitenden abwesend waren. Aber solche Auszeiten sind nur möglich, weil ausnahmslos alle Athlet*innen sich selber beschäftigen können und absolut ruhig, friedlich und ohne Flausen im Kopf zusammen Zeit verbringen, ohne dass ständige Überwachung nötig wäre. Das ist super toll und extrem entlastend für das ganze Leiterteam. Das Küchenteam zauberte zum Abendessen schmackhaftes Riz Casimir und zum Dessert warteten sogar Meringues mit Rahm und Vanilleglace – eines von vielen grosszügigen Sponsorings dieses Trainingslagers. Zum Abendprogramm stand eine grosse Auswahl an Gesellschaftsspielen bereit. Dabei ergaben sich erfreulicherweise auch ein paar ungewohnte und durchmischte Gruppen und es wurde fleissig Uno, Stadt-Land-Sportler, Reise durch Europa und vieles weitere gespielt. Die Nachtruhe trat etwas früher ein als am Sonntag – es waren auch alle schon etwas müder als am Vorabend.

Auch der Dienstag startete selbstverständlich mit Footing und Frühstück. Die U16/U18 durfte anschliessend auf das Warm Up verzichten und direkt in die Turnhalle zum TRX-Krafttraining antreten. Danach wartete ein theoretischer Input zu Verletzungsprävention und Sporternährung. Die jüngeren trainierten nach ihrem Warm Up Ballweitwurf und Weitsprung. Nach dem Znüni stand für die jüngeren noch einmal 1000m auf dem Programm. Die älteren trainierten Ballweitwurf, Weitsprung und Sprint. Das Mittagessen war also verdient, es wartete eine Gemüsesuppe, Käse (ebenfalls ein grosszügiges Sponsoring von Gruyère) und eben noch einmal Wienierli. Nachmittags standen der Sprint, Hürdensprint, Hochsprung, Mittelstrecke und Diskuswurf im Zentrum. Vor allem beim Mittelstreckentraining verlangte Cedric seiner Gruppe mit einem 12-Minüteler und anschliessend 10 schnellen 400m Läufen alles ab. Die Abkühlung im Bach war dementsprechend verdient. Wieder standen noch Kraft und Auslaufen auf dem Programm. Für die älteren mit Fusskräftigung in der Weitsprunggrube, was zu Sandburgen führte und einer nicht enden wollenden Plank-Challenge. Der Trainingstag endete mit der Übergabe der Lagershirts und dem obligaten Gruppenfoto. Zum Abendessen stand das Lagerhighlight auf dem Menüplan – Fajitas! Das lockte sogar zwei zusätzliche Gäste an – Leiterin Eva, die leider nicht im Lager dabei sein konnte und Busfahrer Janik. Es ging gleich weiter mit Highlight, nämlich mit dem alljährlichen Quiz beim letzten Abendprogramm. Jan und Marcel hatten sich vorher wieder ganze 25 lustige Fragen rund um die Leichtathletik und das Trainingslager ausgedacht, welche gute Stimmung auslösten. Danach liessen alle diesen letzten Abend ausklingen. Einige etwas näher und andere etwas weiter weg von ihren Zimmern…

Das «etwas weiter weg von ihren Zimmern» führte für die ältesten Jungs am Mittwochmorgen wider Erwarten trotzdem noch zu einem überraschend frühen Footing mit Cedric. Unabhängig davon warteten beim Wecken in allen Zimmern ziemlich müde Gestalten. Für alle anderen gab es kein Footing mehr, denn es stand bereits Packen und Zimmer räumen an. Um acht Uhr waren alle Zimmer leer, das Gepäck in den Garderoben verstaut und alle warteten auf das letzte Frühstück. Als letzte Trainingseinheiten standen vor dem Znüni Weitsprung, Speerwurf und Kugelstossen und nach dem Znüni Sprint, 1000m und Speerwurf an. Eine Gruppe war wieder den ganzen Morgen laufend unterwegs, im zweiten Teil wiederum auswärts. Zum Mittagessen warteten Penne Napoli und das Buffet «Quer durch die Woche». Es wurde mit Bedacht gegessen, schliesslich stand nach dem Mittagessen ein Wettkampf an. Damit vom jüngsten zum ältesten alle gerecht im gleichen Wettkampf gegeneinander antreten können, gab es einen Differenzwettkampf. Über 60m Sprint, im Weitsprung und Ballweitwurf sowie im abschliessenden 400m Lauf werden jeweils zwei Resultate erfasst und davon die Differenz errechnet. Eine möglichst kleine Differenz ergibt die wenigsten Rangpunkte. So ist zwar auch etwas Glück nötig, aber wirklich allen bleibt die Chance auf den Tagessieg. Zusätzlich werden die jeweils besten Resultate der U10-U16 Athlet*innen noch als UBS Kids Cup gewertet. Ein erstes Resultat der langen, bevorstehenden Sommersaison. Trotz müden Beinen gelangen sogar einige Persönliche Bestleistungen, was mich sehr gefreut hat. Ebenfalls sehr gefreut hat mich, dass beim abschliessenden 400m Lauf fast alle noch einmal echt Gas gegeben haben. Natürlich liegt ein Langsprint nach vier Trainingstagen nicht mehr drin und ein 400m Lauf ist immer sehr hart. Aber diese Läufe sollen der Schlusspunkt, das Tüpfli auf dem i, des Trainingslagers sein. Es war toll, die grossartigen Leistungen beobachten zu können. Nach der Auswertung der Resultate folgte die Rangverkündigung. Jonas konnte sich den Sieg sichern, er sprang nur gerade 1cm auseinander und lief im Sprint und im 400m Lauf sehr ähnliche Zeiten. Das ergab 26 Rangpunkte, was zum Sieg reichte. Danach stand nur noch das abschliessende Zusammenpacken und Verladen an, bevor die Rückreise startete. Zuhause warteten die Eltern und Geschwister bereits auf ihre müden Familienmitglieder. Auch das Leiterteam freute sich nach dem Versorgen des Materials auf die eigenen Betten und so ging das Trainingslager 2025 endgültig zu Ende.

Neben den wunderbaren Erinnerungen an dieses Lager bleibt mir nun noch der Dank. Herzlichen Dank …

…meinem grossartigen Leiterteam. Ohne euren Einsatz wären meine Organisationskünste auch vergeben und dieses Lager niemals nötig. Danke für eure Unterstützung, eure Zeit und einfach danke, dass ihr da seid.

…dem Küchenteam um Sandra Schäkel, Karin Gugger, Andrea Rothenbühler und Ursula Rüfenacht. Was wäre unser Trainingslager ohne eure Kochkünste und die Rundumverpflegung. Wir sind dankbar für eure wertvolle Leistung in der Küche und die immer leckeren Menüs.

…den Sponsoren Coop, Migros, Lidl, Aemme Getränke, Emmi Joghurt, Emmentaler Backwaren, familia Müesli, Dorfmitti Lützelflüh, Ricola und Gruyère.

…den Eltern für die Unterstützung ihrer Kinder bei ihrem Hobby und das Vertrauen in uns als Verein und Leiterteam.

…dem Campus Perspektiven Huttwil für die herzliche und unkomplizierte Abwicklung unseres Aufenthalts.

…den Athlet*innen dafür, dass ihr immer so gut mitmacht, mit Begeisterung der Leichtathletik nachgeht, euch untereinander so toll unterstützt und einfach so coole Kids seid.

Ich habe es als Abschluss im Lager gesagt und wiederhole es hier: Trainingslager 2025 – Wetter Bombe, Training Bombe, Kinder Bombe, einfach alles war Bombe! Ich freue mich aufs nächste Jahr – für diese Erlebnisse leiste ich die viele Vorbereitungszeit noch so gerne!

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